Dienstag, 19. Mai 2015

Diskussion mit der Kommission über den digitalen Binnenmarkt


Heute habe ich mit Vertretern der Europäischen Kommission im Europaparlament über den digitalen Binnenmarkt diskutiert. In meiner Rede habe ich deutlich gemacht, dass wir die unglaublichen Chancen der Digitalisierung für unsere Arbeits- und Lebenswelt nutzen müssen. Der Wandel wird sich nicht aufhalten lassen und wir müssen darauf reagieren.


Die Kommission hat dazu einen Vorschlag gemacht. Doch das was sie vorgelegt hat, ist mir zu wenig. Es bezieht sich allein auf die technischen Aspekte. Aber die Digitalisierung ist nicht nur ein technischer Wandel. Sie bedeutet eine komplett neue Arbeitswelt. Und dafür brauchen wir schon heute eine umfassende Strategie:


Für den Arbeitsmarkt 4.0, für Beschäftigung 4.0 und für soziale Sicherungssysteme 4.0.


Denn schon jetzt gibt es neue Beschäftigungsformen ohne Soziale Absicherung, ohne Arbeitszeitrichtlinien und ohne hohe Schutzstandards. Das darf und kann nicht sein! Wir brauchen auch in einer immer flexibler werdenden Arbeitswelt hohe Standards beim Arbeits- und Beschäftigungsschutz.


Und hohe Standards sind keine Innovationshemmnisse, wie das von den Liberalen gerne in die Diskussion geworfen wird. Im Gegenteil: in der digitalisierten Arbeitswelt entstehen Innovationen gerade durch gut ausgebildete Fachkräfte, die nicht ausgebeutet werden. Gute Ausbildung ist von daher ein Grundbaustein für einen innovativen und nachhaltigen Arbeitsmarkt! Und hier ist besonders das Engagement der Sozialpartner gefordert.


Die Digitalisierung ist auch eine Herausforderung für die Sozialen Sicherungssysteme. Wir müssen hier Lösungen für die zunehmende Anzahl von atypisch Beschäftigten. Für diese Menschen müssen wir neue Formen der sozialen Absicherung einführen. Denn eins ist sicher: mit zunehmender Digitalisierung wird das atypische immer typischer werden.


Ich bin zuversichtlich, dass wir an dieser Stelle viel mitgestalten können. Ich bin bereit für die Diskussion um Arbeitsmarkt 4.0, Beschäftigung 4.0 und soziale Sicherungssysteme 4.0.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen