Montag, 20. August 2012

Zu viele Überstunden in Europa: Die Kluft zwischen vereinbarter und tatsächlicher Arbeitszeit ist viel zu groß


In Europa werden immer noch viel zu viele Überstunden gemacht. Das schadet auf Dauer den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ebenso wie den Unternehmen, denn wer zu lange arbeitet, arbeitet schlecht. Das zeigt der jüngste Bericht der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (Eurofound) über die weiter wachsende Anzahl von Überstunden in Europa. Eurofound zufolge arbeiteten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Europa 2011 im Durchschnitt 1,6 Stunden in der Woche länger als die vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit. Insbesondere in Rumänien, Luxemburg und Deutschland werden besonders viele Überstunden gemacht.


Dass Deutschland hier wieder einmal unter den Ländern mit den längsten Arbeitszeiten ist, ist traurig. Im Mai wurde in Deutschland bekannt, dass insbesondere Geringverdiener besonders viele Überstunden machen müssen. Hier werden die Menschen doppelt bestraft. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Studie, die im Mai 2012 vom DIW veröffentlicht wurde, in der für Deutschland festgestellt wurde, dass in einigen Bereichen mit Stundenlöhnen unter 8,50€/Stunde immer häufiger 50 Stunden oder mehr in der Woche gearbeitet werden muss.


Angesichts der Bestätigung durch die Untersuchung von Eurofound, dass Mehrarbeit in Europa offenbar keine Ausnahme sondern eher die Regel darstellt, müssen wir dringend für wirksame Kontrollen zur Einhaltung der Arbeitszeitgesetze sorgen. Und wir müssen Betriebsräte stärken, die Überstunden zustimmen müssen. Vor Ort im Unternehmen kann am Besten für einen sorgfältigen Umgang mit Mehrarbeit gesorgt werden und Missbrauch verhindert werden.


Die EUROFOUND – Studie können Sie hier nachlesen: http://bit.ly/WTupd12


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