Donnerstag, 19. April 2012

Anpassung der europäischen Regionalgesetzgebung soll in Griechenland mehrere tausend Jobs schaffen


Der Aufbau der griechischen Wirtschaft kann nur gelingen, wenn dort gezielt investiert wird. Dafür stehen die Gelder der europäischen Regionalpolitik bereit. Jetzt wollen wir die privaten Investoren ins Boot holen und damit tausenden Griechen eine Arbeitsperspektive geben. Das Europäische Parlament hat am Donnerstag in Straßburg dazu einen Bericht verabschiedet.


Viele unserer Projekte zum Aufbau der griechischen Wirtschaft haben das Problem, dass sich keine privaten Investoren daran beteiligen, obwohl deren Gelder händeringend gebraucht werden. Damit sich die Investoren an den Regionalprojekten beteiligen können, benötigen sie in der Regel einen entsprechenden Bankkredit. Da die Finanzinstitute Projekte in Griechenland in der derzeitigen Situation als zu riskant bewerten, vergeben sie kaum Kredite, was in der Folge dazu führt, dass strategisch wichtige Projekte nicht umgesetzt werden können.


Einen Teil der Mittel, die wir Griechenland bereits zugewiesen haben, wollen wir jetzt nutzen, um solche Kredite abzusichern. Die Finanzinstitute können dann sicher sein, ihr Geld später zurückzubekommen und wären somit eher bereit, Kredite zu vergeben. Die Investoren wiederum können sich mit den erhaltenen Bankkrediten an Projekten der EU beteiligen, durch die dann in Griechenland mehrere tausend Stellen entstehen sollen. Für diese Maßnahme sollen bis zu 1,6 Milliarden Euro für Griechenland zur Verfügung stehen.


Dieses neue sogenannte Risiko-Teilungsinstrument hat zudem den Vorteil, dass indem die Mittel nur zur Risikoabsicherung genutzt werden, mehr Investitionen generiert werden, als wenn das Geld direkt in Projekte investiert würde. Ein Beispiel: Eine Bank vergibt einen Kredit von zehn Euro und befürchtet, dass sie nur acht zurückerhält. Die fehlenden zwei Euro sichert die EU ab – zwei Euro auf der hohen Kante ermöglichen so einen Kredit von zehn Euro. Neben Griechenland können auch fünf weitere europäische Länder von der Maßnahme profitieren: Ungarn, Rumänien, Lettland, Portugal und Irland. Dabei handelt es sich um die am stärksten von der Krise betroffenen Länder Europas.


Die Europäische Union steht hinter Griechenland. Darauf können sich auch private Investoren verlassen! Das ist mit der verabschiedeten Gesetzesänderung ganz deutlich geworden.


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