Montag, 17. Oktober 2011

Mehr Mobilität in Europa mit Berufsausweis


Initiativbericht fordert engere Zusammenarbeit zwischen europäischen Mitgliedstaaten


Berufliche Mobilität ist ein Schlüsselelement des europäischen Binnen­markts. Aber insbesondere bürokratische Hürden schrecken viele EU-Bürger und Bürgerinnen vor einer grenzüberschreitenden Ausübung ihrer Tätigkeit ab. Die Verfahren zur Anerkennung von Berufsqualifikationen müssen daher einfacher und schneller sein. Die Einführung eines Berufsausweises wäre hierbei ein nächster Schritt in die richtige Richtung.


Der Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz des Europäischen Parlaments wird heute in einem Initiativbericht die EU-Kommission dazu auffordern, im Rahmen einer sorgfältigen Folgenabschätzung den Nutzen eines Berufsausweises zu prüfen. Der Berufsausweis führt zu einer Vereinfachung der Anerkennungsverfahren und der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten. Jeder Bürger muss die Möglichkeit haben, sein individuelles Recht auf Arbeit überall in der EU ausüben zu dürfen. Gerade Stellen mit hohen Qualifikationsanforderungen könnten durch mehr Mobilität in Europa besser besetzt werden.


Natürlich müssen spezifische Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen gewährleistet und besondere Rücksicht auf die Berufe im Gesundheitswesen genommen werden.


Hintergrund:


Mit der Richtlinie 2005/36/EG über die Anerkennung von Berufsqualifikationen gelten in der Europäischen Union bereits die automatische Berufsanerkennung auf der Grundlage harmonisierter Mindestausbildungsanforderungen in den Bereichen Handwerk, Gesundheit, Architektur, Industrie und Handel. Im März 2010 leitete die Kommission eine Bewertung der Richtlinie ein, im Juni 2011 wurde schließlich ein Grünbuch veröffentlicht. Ein Legislativvorschlag zur Überarbeitung der Richtlinie ist für Ende 2011 geplant.


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