Mittwoch, 16. Februar 2011

Keine Schlupflöcher für gefälschte Arzneimittel!

Europaparlament stellt Weichen für mehr Patientensicherheit

Das Europäische Parlament hat am Mittwoch in Straßburg in erster Lesung eine entsprechende Richtlinie zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen angenommen. Zuvor konnte eine Einigung zwischen Vertretern des Europäischen Parlaments, der Mitgliedstaaten und der EU-Kommission erzielt werden.

Ich freue mich sehr über dieses Ergebnis, denn es ist ein großer Fortschritt für die Patientensicherheit. In den letzten Jahren sind tausende Packungen gefälschter Arzneimittel in die Hände von Patientinnen und Patienten in der EU gelangt. Es war daher dringend notwendig, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um gefälschte Medikamente und Inhaltsstoffe zu bekämpfen.

Die Abgeordneten haben mit großer Mehrheit für die Einführung von einheitlichen Sicherheitsmerkmalen für alle verschreibungspflichtigen Medikamente gestimmt, die die Rückverfolgbarkeit der Arzneimittel ermöglichen sollen. Nur wenn der Weg, den die Medikamente vom Hersteller bis zur Apotheke gehen, lückenlos überwacht wird, können Fälschungen wirksam bekämpft werden.

Sollte es dennoch zu Problemen kommen, wird zukünftig ein Frühwarnsystem dafür sorgen, dass Medikamente, die bereits an Patienten ausgegeben wurden, mit Hilfe von Apotheken und Ärzten zurückgerufen werden können. Ein solches Frühwarnsystem, das es bei Lebensmitteln schon lange gibt, war längst überfällig!

Ein Einfallstor für Arzneimittelfälschungen ist momentan der Internethandel mit Medikamenten. Auch hier schafft die neue Richtlinie mehr Patientensicherheit, denn zugelassene seriöse Internetseiten werden nun immer mit der zuständigen Arzneimittelbehörde verlinkt sein. Außerdem wird ein Qualitätssiegel auf der Webseite der Internetapotheke den Patientinnen und Patienten zukünftig zeigen, welche Internetapotheke für den Verkauf von Medikamenten wirklich zugelassen ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen