Freitag, 23. April 2010

Udo BULLMANN: "Stabilität der Eurozone sicherstellen" Wer Griechenland zum Abschuss freigibt, ermuntert die Spekulanten zur nächsten Treibjagd

Um die Schuldenkrise zu überwinden, hat Griechenland die Mitglieder der Eurozone nun offiziell um Unterstützung gebeten. Dazu erklärt der SPD-Europaabgeordnete und Fraktionssprecher für Wirtschaft und Währung, Dr. Udo BULLMANN: "Griechenland war in den vergangenen Wochen einem beispiellosen Angriff von Spekulanten ausgesetzt. Angesichts von Zinssätzen bis an die Zehn-Prozent-Marke blieb der Regierung in Athen keine andere Wahl, als das Hilfsangebot seiner Partner anzunehmen."

Bei den nun eingeleiteten Maßnahmen gehe es weder darum, griechische Fehler der Vergangenheit unter den Teppich zu kehren, noch würden Geschenke verteilt. "Die Griechen müssen sich vielmehr entscheidenden Reformen stellen und gemessen an anderen Mitgliedstaaten vergleichsweise hohe Zinsen für das geliehene Geld zahlen", stellt Udo BULLMANN klar.

Aus europäischer Sicht gebe es in der jetzigen Situation keine Alternative zur Unterstützung Athens. "Wer Griechenland heute zum Abschuss freigibt, ermuntert die Spekulanten nur zur nächsten Treibjagd. Deshalb gilt es jetzt, mit höchster Priorität die Stabilität der Eurozone zu verteidigen. Europa muss sicherstellen, dass sich jeder Mitgliedstaat zu fairen Preisen mit spekulationsfreien Krediten refinanzieren kann", fordert der Wirtschaftsfachmann. Die Sozialdemokratische Fraktion mache sich deshalb seit langem für einen echten europäischen Notfallfonds in Verantwortung der EU-Kommission stark. Merkels Blockadehaltung habe eine europäische Lösung bisher jedoch verhindert und wertvolle Zeit gekostet.

Darüber hinaus setzt sich Udo BULLMANN im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments für ein Verbot von schädlichen Finanzprodukten ein. "Warum soll sich etwa jemand gegen Kreditausfälle eines Landes versichern dürfen, wenn er selbst gar keine entsprechenden Finanzanlagen besitzt? Derartige Fragen müssen dringend geklärt werden", so der Wirtschaftsexperte abschließend.

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