Sonntag, 14. März 2010

Frauen.Macht.Politik



Das war der Titel unter dem die heutige Matinee zum Frauentag der pfälzischen Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen - ASF - in Mutterstadt stand. Die ausgesprochen gut besuchte Matinee stand ganz und gar unter dme Thema Frauenpolitik in der Region, in Rheinland-Pfalz, im Bund und in Europa. Die vielfältigen Grußworte und Redebeiträge machten deutlich: es wurde viel erreicht, aber es ist noch viel zu tun - wenn es um die Gleichstellung der Frauen in Gesellschaft und Politik geht. Die ASF war und ist hier immer ein Motor gewesen. Wenn heute Frauen Führungsfunktionen in der Politik einnehmen können, dann haben sie es der ASF zu verdanken. Denn diese war die Gliederung, die auch Frauen anderer Parteien den Weg in politische und gesellschaftliche Führungsebenen erkämpft hat. Frauen laufen schon lange Gefahr, an den Rand des Arbeitsmarktes gedrängt zu werden: Minijobs, niedrige Löhne, unsichere Jobs, befristet und in Teilzeit – so sieht der Arbeitsmarkt für viele Frauen heute aus. Frauen werden in Krisenzeiten als erste auf die Straße gedrängt. Die Lohnkluft zwischen Männern und Frauen in Deutschland wird immer größer. 2008 verdienten Frauen im Durchschnitt 23,2 Prozent weniger als Männer. Das berichtet das Statistische Bundesamt. Während im Jahr 2006 die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern noch 22,7 Prozent betrug, lag sie 2007 bereits bei 23 Prozent. Der wachsende Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen in Deutschland liegt somit deutlich über dem Durchschnitt der Europäischen Union, der 18 Prozent beträgt. Größer als in Deutschland ist der Lohnabstand innerhalb der EU nur in Estland (30,3 Prozent), Tschechien (26,2 Prozent), Österreich (25,5 Prozent) und den Niederlanden (23,6 Prozent). In Deutschland ist jede dritte alleinerziehende Mutter von Armut bedroht. 70 Prozent aller Niedriglöhner sind Frauen sind und die Frauen in den Chefetagen großer deutscher Unternehmen kann man an einer Hand abzählen. Insgesamt bewegt sich Deutschland in Sachen Gleichstellung von Frauen im hinteren Mittelfeld. Pünktlich zum Internationalen Frauentag gab es – wie der DGB es ausdrückte – einen blauen Brief an Deutschland aus Brüssel. Wieder einmal gab es klare Worte zu den dramatischen Lohnunterschieden zwischen Männern und Frauen in Deutschland. Viviane Reding, die zuständige EU-Kommisarin, hat Deutschland aufgefordert, „mit gutem Beispiel voranzugehen, anstatt Nachzügler zu sein.“ Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sei eines der ältesten Rechte und Werte. Sie erwartet von Deutschland mehr ‚Ambition’ und ‚Tatendrang’ in dieser Frage. Damit hat sie den Nagel auf den Kopf getroffen! Es muss sich nicht nur in Sachen Entgeltgleichheit - endlich was bewegen - für die Frauen in Deutschland!

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